Der Architekt Rudolf Heinz hatte schon lange die Idee für ein Hotel in Höhr-Grenzhausen. Nach sorgfältigen Überlegungen und geografischen Recherchen hatte er ein klimatisch besonders günstig gelegenes Grundstück an einem sonnigen Hang über der Stadt direkt am Waldrand oberhalb einer Auenlandschaft ausgewählt. Er verwirklichte bei der Planung viele Ideen und Eindrücke aus seiner langjährigen Tätigkeit in südländischen und orientalischen Regionen, wo er beispielsweise Brücken baute. Es sollte ein harmonisches Haus werden, mit gemütlichen und für die damalige Zeit lichtdurchfluteten Räumen mit großen Fensterflächen. Auch Balkone und Erker waren ihm sehr wichtig.
Der Grundstein für das Gebäude wurde im Frühjahr 1914 gelegt. Jedoch mussten schon bald die Bauarbeiten infolge Kriegsausbruchs wieder eingestellt werden, wurden aber umgehend nach Kriegsende wieder fortgesetzt, soweit Material und Arbeitskräfte vorhanden waren. 1919 konnte schließlich in bescheidenem Rahmen die Gaststätte mit Gartenterrasse eröffnet werden. Durch die Inflationszeit erschwert, folgten dann später nach und nach der Ausbau des Hotels und die Einrichtung der Fremdenzimmer. Damals noch mit Gemeinschaftsbädern auf den Etagen, was schon als großer Luxus galt.
Von jetzt an erfreute sich das Haus eines guten Zuspruchs von Gästen aus nah und fern mit steigenden Belegungszahlen und Umsätzen, bis der zweite Weltkrieg wieder allem ein Ende bereitete.
Während des Krieges und nach dem Krieg wurde das Hotel vom Militär und nachfolgenden Besatzungsmächten beschlagnahmt. Es wurde lange Zeit bewohnt und geplündert, bis es in völlig verwahrlostem Zustand im Mai 1948 seinem Besitzer wieder übergeben wurde.
Sofort nach der Währungsreform wurde mit den vorhandenen Mitteln plus einer kleinen Entschädigung mit den Renovierungsarbeiten begonnen und schon Ostern 1949 konnte der Betrieb wieder eröffnet werden.
Um den wachsenden Anforderungen der Gäste gerecht zu werden, musste das Haus bald modernisiert und erweitert werden. So wurde in den Jahren 1951 und 1953 das Restaurant um zwei Gesellschaftsräume erweitert und 1961 und 1962 folgte die Inbetriebnahme eines Hotelanbaus mit 12 Zimmern, die alle mit Balkon, Dusche und WC ausgestattet wurden. Zur damaligen Zeit ein echter Fortschritt!
Mittlerweile führten unser Vater und Großvater Kurt Heinz und seine Frau Marie-Theres das Hotel.