Unsere Schafe haben wir beim Züchter-Ehepaar Bronk aus Kundert im Ober-Westerwald erstanden. Zuvor haben wir die Bronks noch ein wenig zu ihren Schätzen befragt:
Liebes Ehepaar Bronk, wie sind Sie dazu gekommen Fuchsschafe zu züchten?
Ursprünglich haben wir Texelschafe gehalten, wir wollten immer nur eine Rasse züchten. Das war auch ganz schön, aber Texelschafe hatten einen Nachteil: sie sind unglaublich schwer. Besonders beim Scheren hat mein Rücken immer sehr gelitten. Da ich nicht kräftiger werden würde, mussten sich die Schafe verändern, mussten leichter werden. Hungern sollten sie nicht. Wir brauchten eine andere Schafrasse. Wir hörten uns um und fuhren zu anderen Schafhaltern. Im Siegener Raum sahen wir uns Rhönschafe an, an der Mosel schöne, kleine Skudden, an der Lahn schwere Suffolks. Das war alles nichts. Auf die Fuchsschafe gekommen sind wir dann ausgerechnet in Höhr-Grenzhausen. Wir waren zufällig am Keramik-Museum und sahen dort mehrere grasen. Einen Schafbock mit dem Namen Basti konnten wir später kaufen, so begann es.
Und was ist an Fuchsschafen so besonders? Warum genau diese?
Fuchsschafe sind eine bodenständige Landschafrasse mit langer Tradition. Sie waren früher in verschiedenen Rassenschlägen über die deutschen Mittelgebirge verteilt: Eifeler Rotköpfe, Coburger Fuchsschafe und Westerwälder Füchse eben. Dann wurden sie von den Fleischschaf-Rassen verdrängt und werden seit den 30er Jahren wieder zurück gezüchtet. Es ist einfach eine tolle widerstandsfähige Rasse und mit den dunklen Köpfen und Beinen sehen sie auch einfach hübsch aus, finden wir. Und nicht nur wir! Auf Märkten bekomme ich oft zu hören, wie schön die Schafe sind. Und sie sind sehr genügsam, es ist nicht nötig sie mit Kraftfutter zu mästen.
Wie viele Schafe genau haben Sie im Moment?
Zurzeit haben wir neun Mutterschafe, einen gekörten Bock, zwei Jährlingsböcke und vier Zutreter und dann natürlich die jungen Lämmer.
Das ist ja bestimmt viel Arbeit - wie viel Arbeit macht so ein Schaf?
Oje – das kann man gar nicht berechnen! Schafe müssen geschoren werden, wir müssen ihnen die Klauen schneiden, die müssen entwurmt werden, d.h. sie bekommen Medikamente gegen Rundwürmer und Plattwürmer (Bandwürmer). Dann müssen wir die Lieben regelmäßig von einer auf die andere Weide umsetzen. Das Umsetzen hat etwas mit der Weidehygiene zu tun und ermöglicht es der Grasnarbe zu regenerieren. Dabei braucht man Hilfe und es dauert seine Zeit bis alle von A nach B oder C verbracht wurden.
Dann ist es doch so, dass wir das Heu für die Schafe selbst machen. Dafür haben wir den Traktor, das Kreiselmähwerk, den Wender und den Schwader. Die kleinen Ballen sind ganz schön schwer und werden mit dem Ladewagen in die Feldscheune gefahren und dort gelagert. Dabei helfen uns die Söhne und Freunde. Ja, den Stall muss ich auch ausmisten. Aber das ist eine meditative Tätigkeit.
Die Schafe müssen ja sicher auch geschoren werden - was machen Sie mit der ganzen Wolle?
Die Schafe werden bei uns im Mai von mir geschoren. Zwischen den Wollhaaren befinden sich braune Grannenhaare. Dadurch ist das Vlies reizvoll meliert. Die Wolle sortiere ich, ich wasche sie, lasse sie trocknen und bringe sie zu Godosar, zur Wollkämmerei. Die gekämmte Wolle verkaufe ich zum Spinnen uns Filzen. Ich färbe sie auch selbst mit Pflanzen.